Beton ist fachgerecht ausgeführt ein Baustoff mit hervorragenden Qualitäten, hergestellt als ein Gemisch aus einem Bindemittel
und einer Gesteinskörnung. Für den künstlich hergestellten Stein kommt in der Regel das Bindemittel Zement zum Einsatz. Die
Gesteinskörnung (früher Zuschlag) setzt sich üblicherweise aus Kies und Sand zusammen. Zugabewasser (früher Anmachwasser)
führt dazu, dass das Bindemittel chemisch reagiert, dabei erhärtet und ein festes, disperses Baustoffgemisch entsteht. Das
Wasser wird bei diesem Prozess zum größten Teil chemisch gebunden. Frischer Beton trocknet deshalb nicht während der Erhärtung,
sondern benötigt Wasser zum Abbinden, um seine Festigkeit zu entwickeln. Beton kann außerdem Betonzusatzstoffe und Betonzusatzmittel
enthalten, die die Eigenschaften des Baustoffs gezielt beeinflussen.
Beton ist zwar ein hervorragender Baustoff für viele Einsatzgebiete, jedoch können Ausführungsmängel, bzw. fehlendes Fachwissen
und betontechnologische Ursachen zu Rissen, Hohlstellen und abplatzenden Oberflächen führen; Betonschäden, die durch witterungsbedingte
Umwelteinflüsse noch verstärkt werden und eine Betonsanierung (siehe Thema
Hochdruckinjektion) unabdingbar machen. Wird eine Betonsanierung nicht durchgeführt, ist der Korrosionsschutz gefährdet und Risse und Fugen
können die Wärmedämmung der Gebäude erheblich behindern.
Ursachen für Schäden an Betonbauwerken, können je nach Schadensfall Planungs-, Konstruktions- und Ausführungsfehler sein.
Zur Beseitigung der Schadstellen und zum Schutz des Betons ist eine fachgerechte Betoninstandsetzung (siehe Thema
Horizontalsperre) notwendig.
Um eine fachgerechte Betonsanierung durchzuführen, ist zunächst eine umfassende Begutachtung und anschließende Beseitigung
der Schadensursache von Nöten, sollte diese in Umwelteinflüssen begründet sein.
In der Regel werden anschließend lose Betonteile im geschädigten Bereich ausgestemmt und der Bereich mittels Hochleistungs-Staubsaugern
gereinigt. Anschließend erhalten die Betonflanken eine schützende Beschichtung, bzw eine Haftbrücke. Der Randbereich der
Betonfläche wird für die abschließende dauerelastische Verfugung vorbereitet.
Die Sanierung von Rissbildungen in Betonflächen wird in zwei verschiedenen Verfahren umgesetzt, der Rissverpressung und der Risstränkung.
Die Rissufer (sehbare Ränder) werden abgeschliffen oder abgestrahlt und von lose sitzenden und trennend wirkenden Bestandteilen gereinigt.
Anschließend wird der Riss in einem Winkel von ca. 45 Grad angebohrt. Wird dieser Arbeitsschritt optimal durchgefüghrt,
sind die Bohrlöcher beiderseits des Risses so versetzt, dass der Bohrkanal den Riss etwa in Bauteilmitte trifft. Anhand von Dichtungsschlämmen wird der Riss anschließend von Innen heraus abgedichtet. Danach erfolgt die starre kraftschlüssige Verpressung. Je nach Tiefe und Größe der Risse werden unterschiedliche Werkstoffe zur Behebung der Betonschäden verwendet. Zementleim lässt sich beispielsweise bei sehr breiten Rissen einsetzen. Epoxidharze oder Polyurethanharz dagegen kommen eher bei kleinen Rissen zum Einsatz.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Rissinjektion/Hochdruckinjektion.
Vorhandene Risse an waagerechten Flächen werden mit einem Trennschleifer aufgeweitet. Zu den aufgeweiteten Rissen werden rechtwinklich breite Querfugen von mindestens (ca.1 cm) eingeschnitten und Lamellen zumschlüssigen Verbund eingearbeitet.Anschließend werden die Fuges mittels Hochleistungs-Staubsauger gereinigt und mit Zwei-Komponen-Epoxidharz bis zur Sättigung getränkt. Die Verfüllung des sichbaren Öberflächenbereiches erfolgt mit einer Mischung aus Quarzsand und Epoxidharz. Nach dem Aushärten wird der sichbare Öberflächenbereich plangeschliffen. Die behandelte Oberfläche kann abschließend mit Estrich, Fliesenverlegung oder einer ähnlichen Beschichtung überdeckt werden.
Zur Referenz "Instandsetzen von Stahlbetonoberflächen"
Schadstellen an der Fassade des Internatsgebäudes
Das Mitte der 60er Jahre errichtete Vinzenz-Palotti-Kolleg wurde in Schottenbausweise erstellt. Dabei sind die Betonscheiben zur Trennung der Balkone ins Freie gezogen worden. Aus optischen Gründen und zum Schutz erhielten diese einen farbigen Anstrich. Die größten Schäden zeigten sich an den der Witterung ausgesetzten Stirnsseiten der Schotten. Es wurde nicht nur großflächiges Abblättern des Anstrichs sichtbar sondern auch Schäden an der Substanz selbst.